Di

09

Jun

2015

Die Partitur der Sprache

 

Eine Gruppendiskussion, ein Gespräch, ein Interview - kurzum die Kommunikation - ist nicht eindimensional, oftmals geschehen mehrere Handlungen zur selben Zeit und überlappen einander: Ein Gesprächsteilnehmer fällt einem anderen ins Wort, zustimmende Rezeptionssignale durchsetzen die Rede eines Sprechenden, einer lacht, während der andere unbeirrt weiterspricht.

Um dies angemessen darzustellen, hat sich ein Werkzeug der Musik als hilfreich erwiesen, die Partitur.

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So

23

Mär

2014

Nach eigenem Gusto

Wenn die einfache Transkription nicht tief genug geht, die erweiterte Transkription nicht ganz den eigenen Vorstellungen entspricht und Transkription nach komplexeren Regeln schon wieder zu speziell ist, dann gibt es immer noch die Möglichkeit, eigene Regeln zu definieren.

Ob es sich nun um eine Mischform aus der einfachen und der erweiterten Verschriftlichung handelt, um eine genauere Erfassung der Redebeiträge des Befragten als der des Interviewers, oder um eine komplett individuelle Notation verbaler und nonverbaler Phänomene - alles ist möglich, alles ist erlaubt, was die Auswertung des Gesprächs oder den Vergleich verschiedener Interviews erleichtert.

 

Jede Studie ist speziell, jede Untersuchung ist individuell, und natürlich sollte die Grundlage, nämlich die Transkripte der Interviews, dem jeweiligen Projekt angemessen sein. Es empfiehlt sich, im Vorfeld darüber nachzudenken, was für die Auswertung wichtig ist und was nicht: Verzögerungsworte? Pausen? Wortabbrüche? Und wie sollen diese gekennzeichnet werden? Reicht es, die Fragen des Interviewers nach einfachen Regeln zu notieren, während die Antworten des Befragten nach erweiterten Regeln transkribiert werden? Möglichkeiten gibt es viele. Sich vor der Transkription Gedanken zu machen, um die am besten passende Möglichkeit herauszupicken, lohnt sich. Spätestens bei der Auswertung.

 

Wir beraten Sie gern und transkribieren Ihre Interviews nach Ihren Wünschen und Vorstellungen.

 

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Do

27

Feb

2014

Erweiterte Transkription

 

Neben dem Inhalt findet bei der Transkription nach erweiterten Regeln auch die Art, wie etwas gesagt wurde, Beachtung.

Lacht der Gesprächspartner beim Reden, zögert er, spricht er ohne Punkt und Komma, bricht Sätze oder Worte ab auf der Suche nach dem richtigen Ausdruck? Macht er oder sie häufig Gebrauch von Verzögerungsworten, den berühmten äh oder ähm?

All das wird bei Anwendung erweiterter Transkriptionsregeln erfasst. Die Transkription erfolgt wortwörtlich, das heißt, Wort- und Grammatikfehler werden übernommen und der Satzbau wird wie gesprochen transkribiert. Auch Wortabbrüche, Stottern sowie Verzögerungsworte werden verschriftlicht. Betonte Worte und Denkpausen werden gekennzeichnet, und natürlich dürfen auch nonverbale Äußerungen wie Lachen, Räuspern oder Husten im Transkript nicht fehlen.

 

Zusammenfassend kann man sagen, beim Transkribieren nach erweiterten Regeln findet keinerlei sprachliche Glättung statt. Verzögerungsworte, Stottern, Satzabbrüche mit anschließender Satzkorrektur oder Wortabbrüche und akustische Phänomene der Sprecher werden notiert. Daraus resultiert ein Transkript, das ein Gespräch auch auf dem Papier aufleben lässt.

 

Diese Transkriptionsart empfiehlt sich für alle Audiomitschnitte, bei denen es nicht allein auf den Inhalt des Gesagten ankommt, sondern auch auf die Art des Gesagten. Beispielsweise für die Transkription soziologischer Interviews, Befragungen, Gruppendiskussionen oder Therapiesitzungen.


Hier finden Sie ein Beispiel für die Transkription nach erweiterten Regeln.

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So

16

Feb

2014

Einfache Transkription

Bei der Transkription nach einfachen Regeln liegt der Fokus auf der Erfassung des Inhalts eines Gesprächs, das verschriftlicht werden soll. Das heißt, grob gesagt, den Gesprächsfluss störende Ereignisse oder Phänomene werden nicht mit zu Papier gebracht. 

In den meisten Fällen geht es doch den Menschen wie den Leuten: Es wird überlegt, während geredet wird, Sätze werden begonnen und nicht beendet oder werden angefangen, abgebrochen, weitergeführt, umformuliert. Man füllt die kurzen Gesprächspausen mit äh oder ähm, man wiederholt Worte, während man nach dem nächsten Wort sucht. All dies wird bei Anwendung einfacher Transkriptionsregeln nicht notiert, denn, ähnlich, wie diese Phänomene den Gesprächsfluss unterbrechen, können sie später den Lesefluss stören.

Wenn es lediglich auf den Inhalt eines Interviews oder Gesprächs ankommt, empfiehlt es sich daher, die einfache Transkription zu wählen.

 

Zusammenfassend kann man sagen, beim Transkribieren nach einfachen Regeln findet eine leichte sprachliche Glättung statt. Verzögerungsworte, Stottern, Satzabbrüche mit anschließender Satzkorrektur oder Wortabbrüche und dialektische Färbungen werden nicht transkribiert. Daraus resultiert eine gute Lesbarkeit des Transkripts mit Fokus auf die inhaltlichen Aspekte des Gesprächs oder Interviews.

 

Diese Art der Transkription empfiehlt sich für alle Audiomitschnitte, bei denen es vor allem auf den Inhalt ankommt, beispielsweise für die Transkription von Interviews, von Gesprächen, Gruppendiskussionen, Workshops, Konferenzen, Pressekonferenzen, Präsentationen, Befragungen, Vorträgen, Vorlesungen, Hauptversammlungen, Therapiesitzungen.

Hier finden Sie ein Beispiel für die Transkription nach einfachen Regeln.

 

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Sa

01

Feb

2014

Transkriptionsregeln

So vielseitig das gesprochene Wort ist, so vielseitig sind die Transkriptionsregeln, die man anwenden kann, um es zu Papier zu bringen.

Vieles ist möglich: angefangen bei einfachsten Regeln, die sich nur auf das Gesagte konzentrieren; über erweiterte Regeln, bei denen nicht nur die Worte Beachtung finden, sondern auch Laute; bis hin zu gesprächsanlaytischen Transkriptionssystemen, mit denen man das Gespräch so genau wie möglich einfangen kann.

In diesem Artikel werden wir einige Transkriptionsregeln auflisten und oberflächlich darauf eingehen. Genauer vorstellen werden wir die einzelnen Transkriptionsarten nach und nach in gesonderten Beiträgen.

 

Die einfache Transkription dient dazu, den Inhalt möglichst genau und übersichtlich wiederzugeben. Es findet eine leichte sprachliche Glättung statt. Den Redefluss störende Phänomene wie Verzögerungsworte oder Stottern werden nicht notiert. Daraus resultiert eine gute Lesbarkeit des Textes.

 

Wenn es etwas genauer sein soll, empfiehlt sich eine Transkription nach erweiterten Regeln, denn bei der erweiterten Transkription werden auch Verzögerungslaute, Stottern, Pausen notiert. Das macht eine grobe Einschätzung der Gesprächspartner möglich. Hat der Befragte gezögert? Hat er lange überlegt? Oder zwischendurch gelacht?

 

GAT 2, das gesprächsanalytische Transkriptionssystem, ermöglicht eine exaktere Analyse des Gesprächs. Es gibt drei Stufen, die aufeinander aufbauen, indem sie nach dem Zwiebelprinzip erweitert werden. Das Minimaltranskript ist die basale Ausbaustufe, gefolgt vom Basistranskript. Die exakteste Stufe ist das Feintranskript.

 

Die halbinterpretative Arbeitstranskription, kurz HIAT, wird in Partiturschreibweise notiert. Jedem Sprecher werden verschiedene Spuren zugeordnet: eine verbale Spur, eine Spur für die Betonung, eine nonverbale Spur und eine Kommentarspur. Je nach Anwendung können zusätzlich weitere Spuren Verwendung finden. Die HIAT Transkription eignet sich besonders gut für Gespräche mit mehreren Sprechern - beispielsweise Gruppendiskussionen oder Unterrichtsstunden.

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Transkribisch transkribiert für Sie

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